Banking-Startup forciert die Nutzung als Erst-Konto
Zum 24. Mai 2020 erwarten n26 Bankkunden neue Gebühren für verschiedene Leistungen innerhalb des Girokonto-Produkts des fintech Startups. Die betrifft aber nicht primär loyale n26-Kunden, sondern vorrangig Nutzer, die das Konto als Zweitkonto oder zweckgebunden nutzen.
Die n26 Gebühren-Änderungen in der Übersicht
- Platinum-Kunden erhalten zukünftig 8 statt 5 monatliche kostenlose Geld-Abhebungen
- Normale Kunden behalten ihre 5 kostenlose Abhebungen (über 25 Jahren)
- Kunden ohne monatlichen Gehaltseingang erhalten nur noch 3 monatliche kostenlose Abhebungen
- Die Gebühren für die Zusendung von Banking-Karten steigen auf 10€ bzw. 30€ mit Expressversand
- Einzahlungen auf die n26 Konto kosten pauschal 1,5% Gebühren inklusive der ersten 100€
- Die Transaktionsgebühren für Transaktionen im Glücksspiel-Umfeld steigen auf 3% pro Transaktion
Zusammenfassung: Was verändert sich für Kunden der Bank?
Es ist innerhalb der Preiserhöhungen ein gewisses Muster zu erkennen. Dieses Muster belastet vor allem Kunden nicht, die n26 als Zweit- oder Dritt-Konto verwenden. Diese Kunden scheinen ein ähnliches Verhalten an den Tag zu legen.
- Junge Kunden, die n26 als Cash-Konto benutzen überweisen sich regelmäßig Beträge dorthin und heben diese immer wieder ein kleinen Beträgen (bis zu 3 oder 5 mal gebührenfrei ab). Diese Kunden erleben nun eine Regulierung des Abhebe-Verhaltens
- Manche Kunden nutzen n26 auch als Gaming-Konto aufgrund der kostenlosen Kredit- bzw. Debitkarte. Die eröffnen das Konto, erhalten die Karte und hinterlegen diese bei Online-Casinos. Auch sie überweisen sich Beträge von ihrem Hauptkonto dorthin und lassen es sich von den Casinos abheben. Es ist möglich das hier auch Gebühren für die Bank anfallen, da diese Beträge häufig ins Ausland gehen. Entsprechend wird dieses Verhalten in Zukunft auch höher „besteuert“.
- Kunden scheinen das n26-Konto zudem als Ablagekonto zu verwenden. So erhalten sie ihr Einkommen nicht dorthin überwiesen, sondern nutzen es als Ablage für Bareinnahmen. Da n26 keine Filialen betreibt scheinen mit diesem Vorgang auch Gebühren verbunden zu sein. Entsprechend werden manuelle Einzahlungen in Zukunft auch teurer zu werden.
Warum erhöht n26 diese Gebühren?
Die Entscheidung der Erhöhung durch n26 scheint einen zwei-dimensionalen Hintergrund zu haben.
- Zum einen versucht das Unternehmen natürlich die Einnahmen pro Kunde zu erhöhen. Dies ist notwendig, da das Fintecht-Startup sein Wachstum mit einem kostenlosen Grundprodukt finanzieren muss. Nach 5 Jahren am Markt schauen Investoren entsprechend stärker auf Gewinne als in den ersten zwei bis drei Jahren.
- Des Weiteren kämpft das Unternehmen um Kunden, die das Konto als ihr primäres Konto nutzen. Nur diese können nämlich regelmäßig Guthaben (Gehalt) auf ihr Konto beziehen und entsprechend auch in weitere Services wie Investments oder Reiseversicherungen entwickelt werden.